Führen ist wie Zähneputzen: Man muss es tun! Jeden Tag!
Führungskräfte sind in Meetings, versinken in Excel-Tabellen, posten fleißig auf LinkedIn. Ihre Aufmerksamkeit ist überall – oft nur nicht dort, wo sie hingehört: ins Unternehmen, ins Team. Führung: Wie ging das nochmal?
Führungskräfte sind manchmal geradezu erleichtert, wenn man sie daran erinnert, was tägliche Führung eigentlich heißt. Statt mega Strategie: da sein. Statt vollendeter PowerPoint-Präsentation: genau hinschauen. Jeden Tag. So wie das Zähneputzen – lässt man es schleifen, spart man sich heute eine Portion Reibung, bekommt aber morgen die Quittung. Autsch.
Raus aus dem Büro, rein ins Geschehen
Führung passiert da, wo Arbeit passiert. Machen Sie also Ihren Rundgang durch die Büros, durch die Werkstätten, Studios, Ladenflächen. Zeichnen Sie mit den Augen ein M – dann haben Sie alles gesehen. Und? Wenn Sie etwas sehen, das offenbar gut läuft, sagen Sie es. Fragen Sie nach. Interessieren Sie sich. Und verschließen Sie nicht die Augen vor dem, was lieber nicht gesehen hätten: Schlendrian oder ziellose Hektik, zeitraubende Überstrukturierung oder Unordnung. Sehen, ansprechen, handeln – am besten sofort. Ob das Freude macht? Nein, natürlich nicht immer.
Konflikte? Ja, bitte!
Doch Führung ohne Konflikte ist keine. Das muss so sein, denn Entwicklung passiert immer dann, wenn irgendwo Kante gezeigt wird: nein, so nicht; ja, mehr so; und bitte hier entlang. Wenn jemand überfordert ist, sprechen Sie es an. Wenn Erwartungen nicht erfüllt werden, adressieren Sie das klar. Jeder Konflikt, den Sie heute vermeiden, fällt Ihnen morgen auf die Füße.
Kurz: Kein Team ist einheitlich, kein Arbeitsplatz konfliktfrei. Deshalb braucht es Führung mit Respekt, Empathie und Klarheit. Jeden Tag wieder, wie beim Zähneputzen. Wie viel Konsequenz gebracht hätte, merkt man leider erst dann, wenn man sie vernachlässigt hat.
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