Das geht nicht! Kluger Service? Fehlanzeige!

Ein lieber Freund hatte die Kappe seines Ballpentals verloren – ein Geschenk seiner Mutter. Ich wollte ihm eine Freude machen und ihn mit der Kappe überraschen. Also ging ich am Samstagvormittag in Düsseldorf in das „Fachgeschäft am Platz“. Die gute Nachricht: Man konnte das Teil einzeln kaufen. Die nicht mehr ganz so gute: Es war fast so teuer wie der ganze Stift, das war es mir aber auf jeden Fall wert. Und die Kappe war nicht auf Lager. Jetzt wurden meine Wünsche „kompliziert“. Ich fragte die Mitarbeiterin: „Sagen Sie, ich treffe meinen Freund am Montag und möchte ihm die Kappe unbedingt mitbringen. Mein Vorschlag: Ich bestelle sie jetzt bei Ihnen und zahle sie gleich. Sie geben mir eine der Kappen von Ihren Ausstellungsstiften und stecken dann „meine“ Kappe auf Ihren Stift.“ Sie: „Das geht nicht“ Ich:„Warum nicht?“ Sie:„Weil wir die Stifte vielleicht verkaufen können“ Ich: „Sie wollen mir jetzt doch nicht weis machen, dass Sie diese Stifte alle heute verkaufen?“ (Die Vitrinen waren mehr als gut gefüllt). Was soll ich sagen: Sie ließ sich nicht erweichen. Aber Not macht erfinderisch: Ich kaufte einen kompletten Stift und bezahlte die bestellte Extra-Kappe. Die Kappe meines Stiftes schenkte ich meinem Freund, und meinen Stift gab ich mit der bestellten Kappe feinsäuberlich wieder zurück. Achja – die Vitrinen waren immer noch gut bestückt… Ja, ich habe mir am Ende meinen Wunsch erfüllt, und meine Überraschung ist gelungen.

Freude hat der Kauf nicht gemacht. Und das Geschäft wird mich nicht wieder sehen. Um mit den Worten aus Pretty Woman zu sprechen: „Sie bekommen doch Provision, oder? Ein blöder Fehler. Blöd! In diesem Laden kaufe ich nicht mehr”. Das Schöne: ich habe einen anderen, wunderbaren, kleinen Laden gefunden, der weiß, wie man Kunden eine Freude macht.