Service made in USA
Im August war ich wieder einmal auf Service-Reise in den USA – dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten und der Service-Oase. Mich persönlich ereilte das Gefühl, dass sich beide positiven Vorurteile schon etwas überholt haben. Die Service-Oase vielleicht aufgrund der Beinahe-Vollbeschäftigung: „I have no idea“ erhielt ich als Antwort in Geschäften genauso oft wie bei uns. Okay – garniert mit einem strahlenden Lächeln. Und der Satz, den ich am häufigsten – selbst nur im Vorbeigehen – hörte, war ein automatisiertes „Oh, I love your dress“ – ganz egal, welchen Fummel ich trug. Ich werde es beim nächsten Kundentermin mal mit „Schöne Krawatte“ versuchen, wenn ich durch die Gänge bis zum Büro meines Ansprechpartners laufe. Geübt habe ich in den USA schon – im Aufzug, im Gang, einfach überall: „oh, your hair is gorgeous“, „Awesome“ oder „I love your golfswing“. Nehmen Sie sich also in Acht vor mir und vergessen Sie bitte nicht, mir ein respektables Trinkgeld zuzustecken.
Well, fresh from the container but it´s okaaaaayyyy
Die Mitarbeiter an der Hotelrezeption hatten auch 10 Tage lang die größte Mühe, die Dokumente, die jeden Tag aus unserem Büro gemailt wurden, zu finden und auszudrucken. Eine absolut wohltuende Ausnahme war Bridget, die Mitarbeiterin im Café. Bei ihr holte ich mir jeden Tag mein Frühstück, um es im sonnigen Garten zu genießen. Sie schmiss den Laden wie ein Vollprofi, wusste schon am zweiten Tag, wie ich meinen Kaffee mag „strong coffee for a strong lady“. Bei ihr kam jeder Satz mit einer natürlich guten Laune über die Lippen. Auf meine Frage, ob der Orangensaft im Becher frisch gepresst ist, antwortete sie: „Well, fresh from the container but it´s okaaaaayyyy“. Ihre großen Augen, widerspenstigen braunen Locken und ihre breites Lachen nahmen einen einfach gefangen. SIE war es definitiv alleine schon wert, auf den Room-Service und Frühstück im Zimmer zu verzichten. Am letzten Tag lud sie mich dann einfach so auf mein Frühstück ein – ein Treuebonus. Ich glaube auch, ich war der Gast mit dem „longest stay ever“. Bridget aber war eben die große Ausnahme in 12 Tagen. Da sage ich nur: Kinders, das können wir auch und besser!
Mit welearning hätten wir übrigens mehr von diesen grossartigen Bridgets: www.we-learning.com