Die Magie der ersten zehn Worte

Der Kopf will Fakten, Hintergründe, will lange nachdenken darüber, ob man zusammenpasst oder nicht. Der Bauch will einfach das gute Gefühl. Sofort. Das lässt sich einrichten: Alles, was es braucht, sind zehn Worte.

Was sind Ihre ersten zehn Worte, wenn Sie an den Arbeitsplatz kommen? Was sind Ihre ersten zehn Worte in der Video-Konferenz mit Ihrem Team, mit Kundinnen und Kunden? Was sind Ihre ersten zehn Worte im Jour fixe?

Sagen Sie: „Was für ein grauenvoller Tag! So mieses Wetter schon wieder!“ „Wie nervig, ich musste zwanzig Minuten nach einem Parkplatz suchen!“ Oder sagen Sie: „Schön, dass wir uns heute für dieses Thema Zeit nehmen!“ „Danke für Eure super Vorarbeit, jetzt können wir direkt loslegen!“

„Die ersten zehn Worte, die wir zu einer Person sagen, sind entscheidend dafür, ob diese uns als positiv oder als negativ einordnet“, sagt Verhaltensforscherin Vanessa Van Edwards, die in Portland (Oregon) das Verhaltensforschungslabor „Science of People“ gegründet hat.

Es sind nicht die Worte an sich, es ist die Haltung dahinter

Zu einfach, um wahr zu sein? Einerseits ja. Denn das, was in den USA, im Land des immer freundlichen Superservice gut ankommt, funktioniert in Berlin, Frankfurt oder meiner Lieblings-Grummelhauptstadt Wien nicht automatisch genauso gut.

Und trotzdem: Es sind nicht die Worte an sich, es ist die Haltung dahinter. Wirken wir offen, aufmerksam auf unser Gegenüber konzentriert und empathisch, dann kommen wir gut an – und das funktioniert sogar auch dann, wenn wir auf der gleichen Grummelwelle senden.

Dazu kommt das, was Sie mit Ihrem Körper anstellen, etwa mit den Augen: Blickkontakt suchen oder hinter der Spiegelbrille verstecken. Oder das, was Ihre Hände tun: Handflächen zeigen oder in den Hosentaschen vergraben. Und mit dem Oberkörper: Ihrem Gegenüber zuwenden oder lässig wegdrehen…

Handy, Schlüssel, gute Worte

Was viele vergessen: Gerade das, was cool wirken soll (Spiegelbrille, Hosentasche, Schulterblick), versetzt die Steinzeitrelikte in unserem Hirn, Herz und Bauch in Panik. „Sie müssen bedenken, dass Menschen, die auf einem Date sind, die ganze Zeit nach bewussten und unbewussten Signalen des Gegenübers suchen“, erklärt Vanessa Van Edwards. Ist die andere Person ein Freund oder Feind? Ein Seelenverwandter oder Halsabschneider? Das alles entscheiden Menschen in Sekunden. Auch Ihre Kundin, auch Ihr Kunde.

Deshalb: Stecken Sie sich jeden Morgen neben Smartphone, Schlüssel und Geld auch zehn sympathische Worte in die Tasche. Setzen Sie auf Empathie. Auf Menschmomente®.

Letztendlich haben Sie selbst etwas davon: Zehn gute Worte bringen viel schneller viel mehr gute Stimmung im Team und viel mehr Erfolg als stundenlange „Briefings“….

 

Bild: kallejipp / photocase.de