Und das Service-Licht möge leuchten

Seit Monaten schon funktionierte eine meiner Lieblingslampen nicht mehr richtig. Der Knips-Schalter hatte keinen Widerstand mehr. Mitte Dezember schaffte ich es dann endlich, meine „Lumiere“ in ein Elektro-Fachgeschäft mit einem angeschlossenen, kleinen „Design-Lampen-Laden“ zur Reparatur zu bringen. Dort schien mir das gute Stück gut aufgehoben. Die erste Aussage der Mitarbeiterin „Dieses Jahr klappt das aber nicht mehr“ – nachdem ich mein Begehr formuliert hatte – war zwar kein guter rhetorischer Einstieg, aber das machte mir nichts: Ich verreiste sowieso bis Mitte Januar und hinterließ also meine Visitenkarte.

Irgendwann Anfang Februar dachte ich wieder an die Lampe und rief in dem Laden an. Der junge Mann am Telefon „Da ist der Zettel runtergefallen. Da ist noch nichts gemacht.“ Und ich erklärte ihm abermals den Defekt. Wenige Tage später erhielt ich einen Anruf „Die Lampe ist fertig. Jetzt ist aber Karneval, da haben wir unregelmäßig geöffnet. Am besten, Sie kommen nach Karneval.“ „Auch schon egal“, dachte ich mir. Als ich dann zwei Wochen später vor der Tür stand, war prompt Mittagszeit und geschlossen. Ich machte also noch einen neuen Anlauf und stand wieder vor verschlossener Tür – dieses Mal während der „offiziellen“ Öffnungszeiten. Das gleiche Spiel noch mal einige Tage später. Dann reichte es mir, und ich schrieb eine Mail und erhielt auch prompt eine Antwort.

Als ich die Lampe zu Hause auspackte, traute ich meinen Augen nicht. Der „Profi aus dem Handwerk“ mit „Design-Anspruch“ hatte einen hässlichen schwarzen Knipser auf ein transparentes Kabel montiert – und das für 40 Euro, die ich gerne bezahle für eine gute Leistung, aber nicht für „Augenschmerz“.  Zumal ich ein „Lumiere-Pärchen“ besitze und die zweite natürlich einen transparenten Knipser hat. Also rief ich wieder in dem Laden an und hatte dieses Mal den Chef persönlich am Apparat. Das machte es nicht besser. Zehn Minuten Diskussion, in denen er mir erklärte, dass er gar keine transparenten Ein- und Ausschalter habe und in denen er mir beweisen wollte, dass er Recht hat. Ich musste mal wieder den Service-Kampf antreten – wie anstrengend. Dann lenkt er doch ein und will mich zurückrufen. Darauf warte ich jetzt seit genau einer Woche.

By the way – ich brauchte heute genau 60 Sekunden, um einen transparenten Ein- und Ausschalter für 5,72 Euro online zu finden. Kann dann doch auch für einen „Profi“ nicht so schwierig sein. Aber auf „Hoffmann“ passt eher das Wort „Amateur“ oder auf Italienisch wunderbar klingend „Dilettante“. Und das wiederum erinnert mich gerade daran, dass ich heute nach Mailand fliege und dort die Ostereier suche. Aber dann, Herr Hoffmann, komme ich wieder ;-).

Ihnen allen ein wunderbares Osterfest!